(Aigen, 24. April 2019) „LEADER“ ist als Förderungsprogramm der EU im Ennstal und Ausseerland bereits gut bekannt, was über 70 Projekte belegen, die bereits erfolgreich laufen - und hier folgen 7 neue!
„LEADER“ ist aber auch eine Methode, wie diese Projekte funktionieren: Die Ideen kommen von Menschen aus der Region, werden von ihnen erdacht und umgesetzt. Neues entsteht, es wird zusammengearbeitet und vernetzt - immer mit dem Ziel, etwas zu verbessern und die Region positiv weiterzuentwickeln.
Unterstützung kommt dazu einerseits durch die Fördergelder von EU, Land Steiermark und Bund, andererseits auch durch den Vorstand der LEADER Region Ennstal-Ausseerland und das Team vor Ort. Bei der Vorstellung von sieben neu genehmigten LEADER Projekten, traten wieder regionale Schätze zutage, die dem Leitsatz „Aus der Region - für die Region“ entsprechen.
Mit Spannung wird die Eröffnung der „Salzwelten“ am 10. Mai 2019 erwartet. Unter dem Titel „Historische Kunstgüterbergung im Salzbergwerk Altaussee“ wurde im Zuge eines LEADER-Projekts die Neugestaltung des Springerwerks unterstützt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Salzberg von Altaussee unbezahlbare Kulturgüter versteckt. Schätze - Gemälde, Skulpturen aber auch Münz- und Schmucksammlungen, geraubt in ganz Europa, wurden bombensicher eingelagert. Dazu wurden im Berg eigene Lagerräume errichtet. Kurz vor Kriegsende sollten die Kunstschätze vernichtet werden. Die spannende Geschichte, wie sie vor der Zerstörung gerettet wurden, erzählt die neue Schaustelle „Das Glück der Kunst“, die in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Bevölkerung neu inszeniert wurde.
Ebenso im Bereich der Kultur angesiedelt ist die Dokumentation des Öblarner Krampusspiels. Als die Krampusgruppe Öblarn vor 30 Jahren versucht hat, das Spiel wieder neu zu beleben, war dies äußerst mühsam, da es fast keine schriftlichen Aufzeichnungen gab. Durch die mündliche Überlieferung war bereits ein Teil der Texte verloren gegangen. Feldforschung und Recherche vor Ort bei Bauern und im Altenheim halfen weiter. Hätte man ein paar Jahre später damit begonnen, so wäre das Spiel unwiederbringlich verloren gewesen. Die Öblarner Krampusgruppe wurde im September 2014 von der Österreichischen UNESCO-Kommission in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Der Vorstand der Öblarner Krampusgruppe hat sich nun entschieden, eine professionelle Aufarbeitung in Wort und Bild durchzuführen. Ziel ist es, das Krampusspiel Öblarn umfassend in Buchform zu dokumentieren und damit für die Jugend, die nächste Generation, zu erhalten.
Ein Schatz der Region ist auch die Enns. Die Enns bietet ab Mandling einen etwa 90 Kilometer langen Abschnitt bis zum Gesäuseeingang, der frei von Kraftwerken und Wehren ist (eine im Alpenraum einzigartige Gegebenheit). Daraus ergeben sich eine Vielzahl von Freizeit-Möglichkeiten, vom Wildwasserkajak-Kanu bis zum Stand-Up-Paddeln, deren Potenzial für den Tourismus noch kaum genutzt wird. Durch das Projekt „Flusswandern auf der Enns“ wird von Mandling bis ins Gesäuse eine nachhaltige und umweltfreundliche Infrastruktur erschaffen, die neues Publikum in unsere Region bringt und im Sommer auch abseits vom Wander- und Bergsport attraktiv macht. Durch die neuen ausgeschilderten Etappen und Zu- und Ausstiege, die durch Paddler zu Fuß vom Fluss aus erreicht werden können, erstreckt sich das Projekt über das gesamte obere Ennstal.
Der Tourismusverband Grimming-Donnersbachtal tritt seit 2017 als „Erzählende Region“ auf, die vorhandene Schätze und Besonderheiten erhalten will und mit innovativen, von innen und außen kommenden Impulsen weiterentwickelt und kommuniziert. Dies ist auch Ziel dieses Projektes. Um für eine innovative und einheitliche Orientierung in den Ortschaften zu sorgen – ganz im Sinne der übergeordneten, touristischen Positionierung als „Erzählende Region“ – werden sieben ERZÄHLENDE PORTALE in den wichtigsten Ortszentren und Hotspots der drei Gemeinden errichtet. Die Portale, allesamt in der einprägsamen Form des Grimmings, stellen als multifunktionale Einheiten einen neuen, gesellschaftlichen Treffpunkt und erste Anlaufstellen für touristische Aktivitäten dar.
Der Stoderzinken ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region Schladming-Dachstein und einer der schönsten Aussichtsberge. Um den Berg im Sommer (und auch Winter) noch attraktiver anbieten zu können, bedarf es einer Neuinszenierung, die mit dem Projekt „Masterplan Erlebnisinszenierung Stoderzinken“ angestoßen werden soll.
Doch was nützen die regionalen Schätze und Besonderheiten, wenn viele touristische Betriebe mit Mitarbeitermangel zu kämpfen haben? Der Konkurrenzkampf zwischen den unterschiedlichen Tourismusregionen im Alpenraum nimmt zu; es geht nicht mehr nur um Gäste, sondern auch um gute Tourismus-Mitarbeiter. In Zeiten von steigenden Gästezahlen, einer immer höher werdenden Erwartungshaltung der Gäste in Sachen Dienstleistungsqualität (Customer Touchpoints), spitzt sich somit die Lage in diesem Segment noch weiter zu. Durch das Projekt „Attraktive Tourismusjobs in der Region Schladming-Dachstein“ sollen Maßnahmen ergriffen werden, um hier koordiniert in der Region vorzugehen und diese Maßnahmen auch stärker nach außen zu kommunizieren. Dabei geht es in erster Linie um die Koordination und die damit verbundene Zusammenarbeit verschiedener Stakeholder vor Ort – wie den Hotelbetrieben, Leistungspartnern vor Ort, aber auch um die intensivere Kooperation mit dem AMS und der WKO - um einerseits Maßnahmen zur Verbesserung der Jobattraktivität sowie der Mitarbeiterwertschätzung zu entwickeln und andererseits diese Benefits dann an die Zielgruppe zu kommunizieren.
Schülerinnen und Schüler des Erzherzog Johann BORG Bad Aussee befassen sich im Zuge eines LEADER-Kleinprojekts mit den Schätzen des Ausseerlandes. Ausgangspunkt ist dabei die Aussichtswarte am Tressenstein. Von dort ist ein Rundblick über das Ausseerland möglich geworden, der seinesgleichen sucht. Die unterschiedlichen vier Etagen sollen den Blick auf die Landschaft , aber auch auf die vielen Persönlichkeiten lenken, die die „Sommerfrische des Geistes“, wie Johanna Palme ihr Werk genannt hat, eröffnen. Das Ziel des Projektes „Intressenstein“ ist es, den Wanderern auf der Tressensteinwarte die Möglichkeit zu geben, über verschiedene Künstler, Komponisten, Maler, Dichter, Schriftsteller etc., die einen regionalen Bezug, wenn möglich auch in ihrem Werk, zum Ausseerland haben, auf einer Webseite zu informieren. Mit Texten, Fotos und Karten will man auf diese kosmopolitische Gesellschaft hinweisen. Die Schüler haben bei 90 Personen recherchiert, welche Bezüge verschiedene Künstler, Wissenschafter und berühmte Persönlichkeiten zum Ausseerland hatten und Texte verfasst bzw. an Ort und Stelle fotografiert. Alle Informationen sind unter www. intressenstein.com zu finden.
Fotos (C) Martin Huber, www.martin-huber.at
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